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Plötzlich war da dieses Internet

Ich kann mich noch gut erinnern: Es war im Sommer 1996, ich schrieb einen Artikel über amerikanische Cheerleaders für die Jugendbeilage «4U» der Berner Zeitung BZ und recherchierte dafür zum ersten Mal im Internet.

Und wann war Ihr erstes Mal?

Ich benutzte dazu den Computer mit Internetzugang, den wir neun Redaktionsmitglieder uns teilen durften. Noch längst nicht konnte man damals einfach so auf jedem Gerät surfen – zu teuer und technisch zu umständlich. Während auf der Hauptredaktion am Berner Dammweg noch die Telex-Geräte ratterten und stotternd die neusten Meldungen der Nachrichtendienste aus der grossen weiten Welt auf Papier ausspuckten, wählte ich mich also ins Internet ein.

Chschnjänjääächchchsssssch!

Noch heute erinnere ich mich lebhaft an dieses elektrische Kratz- und Pfeifgeräusch, welches das Modem beim Verbindungsaufbau von sich gab. Man musste dabei meist etwas Geduld aufbringen: nicht selten misslang der Einwahlversuch, und es empfahl sich sowohl Modem wie Computer einmal aus- und wieder einzuschalten.

Als ich schliesslich eingewählt war, steuerte ich mithilfe von Netscape Navigator (richtig: das war der Browser mit dem grossen «N» im Logo, auf welches unentwegt ein leuchtender Kometenschauer niederprasselte) durch das World Wide Web und sammelte Informationen über Cheerleaders bei Sportteams in den Vereinigten Staaten. Die Recherche selbst erinnerte stark an Suchvorgänge auf öffentlichen Bibliothekscomputern und war mir damals sehr rasch vertraut.

Jetzt halten Sie sich mal vor Augen, wie schnell und oft wir heute online sind! Wir können rund um die Uhr und überall via Internet aktuelle Ereignisse verfolgen, Rechnungen bezahlen, uns mit Freunden oder Arbeitskollegen austauschen, Reisen buchen, Taxis bestellen oder Kleider und Sonstiges einkaufen. Heute liegt uns praktisch auf einen Klick die ganze Welt zu Füssen, und sogar Rasenmäher oder Mixer verfügen über Netzanschluss. Innert weniger Jahre ist das Internet zum festen Bestandteil unseres Alltags geworden.

Wenn ich nun also an diese kleine Geschichte von 1996 zurückdenke, muss ich schmunzeln, weil mir bewusst wird, dass solche Erinnerungen den «Digital Immigrants» unter uns vorbehalten sind. Das macht mich einerseits reich an Erfahrung – andererseits aber auch etwas alt 😉

Können Sie sich noch an Ihr erstes Mal im Internet erinnern? Schreiben Sie mir auf hello@corneliabeutler.com. Ich bin gespannt auf Ihre Erlebnisse!

(Ton einschalten)

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