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Kinder und KI: 5 nützliche Tipps für Eltern

Aktualisiert: 11. Apr.

KI-Tools wie ChatGPT sind bei Jugendlichen in der Schweiz weit verbreitet: 71 % haben sie bereits ausprobiert, ein Drittel nutzt sie regelmäßig. Erfahren Sie hier, wie Sie Ihr Kind dabei sinnvoll begleiten können.

Foto: Unsplash/Maxim Berg


Diese Zahlen stammen aus der JAMES-Studie 2024 der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW. Für die repräsentative Studie wurden über 1000 junge Menschen im Alter von 12 bis 19 Jahren aus den drei grossen Schweizer Sprachregionen befragt. Da KI-Tools immer mehr zum Alltag gehören, wird es umso wichtiger, Informationen kritisch zu hinterfragen. Jugendliche sollten lernen, die Zuverlässigkeit von KI-generierten Inhalten einzuschätzen und deren Richtigkeit zu überprüfen.


 

Altersbeschränkungen der gängigsten 3 KI-Tools


ChatGPT

Ein eigener OpenAI-Account ist ab 18 Jahren erlaubt – oder bereits ab 13 Jahren mit Zustimmung der Eltern. Für den Einstieg ist ChatGPT besonders einfach: Der Account ist nicht mit anderen Diensten verknüpft und der kritische und verantwortungsvolle Umgang mit KI kann schon mit einem kostenlosen Abo gut erlernt werden.


Copilot

Eltern können im Microsoft 365 Family Abonnement eigene Konten für ihre Kinder anlegen. Die meisten KI-Anwendungen sind für Kinder unter 13 Jahren automatisch gesperrt. Allerdings lassen sich die Zugriffsrechte individuell anpassen.


Gemini

Für die Nutzung ist ein persönliches Google-Konto erforderlich, das selbst verwaltet wird. Das Mindestalter für ein eigenes Google-Konto liegt bei 13 Jahren. Zwar können Eltern über Family Link ein Konto für jüngere Kinder einrichten – der Zugriff auf Gemini bleibt aber ausgeschlossen.


Wichtig zu wissen: Keine der Plattformen überprüft das Alter der Nutzenden zuverlässig, z.B. per ID-Verifikation. Bei der Erstellung eines Accounts können also auch einfach falsche Angaben gemacht werden.

 

Was Bezugspersonen tun können

Anstatt die Nutzung von KI zu verbieten, ist es sinnvoller, Ihr Kind dabei aktiv zu begleiten. So fördern Sie nicht nur sein kritisches Denken, sondern helfen ihm auch, mögliche Risiken zu erkennen. Diese fünf Tipps helfen Ihnen dabei:


#1: Gemeinsam einen Account einrichten

Erstellen Sie einen speziellen ChatGPT-Account zum Lernen und teilen Sie diesen mit Ihrem Kind. So können Sie nachvollziehen, welche Fragen es stellt und welche Antworten es erhält. Wichtig ist, dass Ihr Kind darüber informiert ist und zustimmt. Durch diese gemeinsame Nutzung können Sie es beim Formulieren von Prompts unterstützen und es ermutigen, zunächst selbst nachzudenken, bevor es die KI fragt.


#2: Richtiges Prompten vermitteln

KI ist ein Werkzeug und funktioniert am besten, wenn sie klare Anweisungen bekommt. Zeigen Sie Ihrem Kind, wie es seine Prompts gezielt formulieren kann:

  • Die Rolle definieren – zum Beispiel: «Du bist eine Schülerin an einer Schweizer Oberstufe.»

  • Das Ziel festlegen – zum Beispiel: «Ich brauche eine Pro- und Kontra-Analyse zu Plastik-Recycling. Der Text soll meinem Alter entsprechen und sachlich sein.»

  • Struktur und Länge angeben – zum Beispiel: «Schreibe einen 500-Wörter-Text mit Einleitung, Haupttext und Fazit.»


#3: KI als Lerncoach nutzen

Ermutigen Sie Ihr Kind, die KI nicht nur als Antwortgeberin, sondern als Denkpartnerin zu verwenden. Es kann zum Beispiel diesen Zusatz in seine Prompts einbauen:

«Stelle mir Rückfragen, die mein Denken herausfordern. Hilf mir, mein Problem besser zu verstehen, und überprüfe meine Antworten mit mir, bis ich zufrieden bin mit der Lösung.»

So lernt Ihr Kind, dass KI-Nutzung ein Prozess ist – ähnlich einem echten Gespräch.

 

#4: Gemeinsam experimentieren

Generative KI kann Fehler machen. Sie erstellt Antworten basierend auf Wahrscheinlichkeiten und nicht auf echtem Wissen. Deshalb sind Ihre Ergebnisse nicht immer sinnvoll und manchmal sogar falsch. Helfen Sie Ihrem Kind, dies zu verstehen, indem sie gemeinsam experimentieren:

  • Geben Sie denselben Prompt mehrmals ein und vergleichen Sie die Antworten.

  • Analysieren Sie die Ergebnisse zusammen – sind Sie logisch und korrekt oder gibt es Fehler?

So lernt Ihr Kind, KI-generierte Inhalte kritisch zu hinterfragen, Verantwortung für die eigenen Recherchen zu übernehmen und fehlerhafte Antworten selbständig zu korrigieren.

 

#5: KI-freie Aufgaben festlegen

Das Gehirn braucht Training, genau wie ein Muskel. Besprechen Sie deshalb mit Ihrem Kind, wann KI eine sinnvolle Hilfe ist – und wann nicht. Ermutigen Sie Ihr Kind, einfache Rechenaufgaben weiterhin im Kopf zu lösen, anstatt sich immer auf die KI zu verlassen. Auch bei anderen Aufgaben kann es sinnvoll sein, bewusst auf die Unterstützung durch KI zu verzichten, um eigenständiges Denken zu fördern. So bleibt die KI ein hilfreiches Werkzeug, während Ihr Kind weiterhin selbst lernt und versteht.


Möchten Sie mehr dazu erfahren?

Gerne berate ich Sie individuell oder spreche darüber an einer öffentlichen Infoveranstaltung in Ihrer Gemeinde. In einem kostenlosen und unverbindlichen Gespräch klären wir gemeinsam, welche Rahmenbedingungen dafür bestehen: Buchen Sie einfach hier im Kalender einen Termin und ich rufe Sie zum gewünschten Zeitpunkt an.

 

 
 
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